Carl Nielsen

Carl Nielsen, geboren am 9. Juni 1865 in Nørre Lyndelse auf der dänischen Insel Fünen, entstammte einfachen Verhältnissen. Bei geselligen Gelegenheiten spielte sein Vater, ein Amateurmusiker, häufig zum Tanz auf, wobei Nielsen, der rasch das Geigenspiel erlernt hatte, mitwirkte. Trotz des provinziellen Umfelds eröffnete sich ihm schon in der Jugend die Musik der Wiener Klassik, die er durch einen 1874 auf Fünen gegründeten Musikverein kennen lernte. Nielsens Begabung wurde bald bemerkt. Stipendien ermöglichten das Violinstudium am Konservatorium in Kopenhagen, dem noch Niels Wilhelm Gade vorstand.

Als Komponist trat Nielsen 1887–88 zunächst durch Werke für Streichinstrumente hervor. 1889 erhielt er eine Anstellung als Geiger an der Königlichen Hofkapelle, die er bis 1905 versah. Ein weiteres Stipendium ermöglichte 1890–91 eine sechsmonatige Bildungsreise, die ihn zunächst nach Paris führte. Dort lernte er die dänische Bildhauerin Anne Marie Brodersen kennen. Er heiratete sie auf der Weiterreise in Florenz und kehrte nach Kopenhagen zurück. Aus dieser Künstlerehe, die sich zunehmend schwierig gestaltete und 1915–22 zur Trennung führte, gingen drei Kinder hervor. Wie die Korrespondenz belegt, blieb Anne Marie als künstlerische Gesprächspartnerin für Nielsen zeitlebens ...