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Nation: | Mexiko |
von Monika Fürst-Heidtmann
Julio Estrada, geboren am 10. April 1943 in México D.F. [Mexiko-Stadt], ist Sohn eines führenden spanischen Militärs, der mit seiner Familie unter Francos Diktatur nach Mexiko emigrierte. Nach dem Klavier- und Cellospiel erlernte er in Mexiko-Stadt 1960–62 das kompositorische Handwerk am Konservatorium, hauptsächlich bei dem Spanier-Kubaner Julián Orbón. 1965–69 studierte er in Paris bei Nadia Boulanger, Olivier Messiaen, Henri Pousseur und Iannis Xenakis und lernte über Jean-Étienne Marie die Mikrotonalität seines Landsmanns Julián Carrillo kennen. Kurse bei Karlheinz Stockhausen und Pousseur in Köln (1968–69) sowie bei György Ligeti, Xenakis und Stockhausen in Darmstadt (1972) ergänzten seine musikalische Ausbildung ebenso wie das Studium der Computermusik in Stanford (1981) und die Erforschung amerindischer Musik bei Kwan Faré Tzé in New Mexico (1987).
1971 begann Estrada Komposition an der Musik(hoch)schule der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) zu lehren. Als Mitglied des Instituto de Investigaciones Estéticas der UNAM übt er seit 1976 auch Forschungstätigkeiten aus. Zu seinen musikwissenschaftlichen und -theoretischen Schriften zählt die von ihm edierte Enzyklopädie La Música de México (1984/88), die mit Jorge Gil entwickelte Música y Teoría ...