Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Stefana Sabin
Erst als ihm die Tränen, die er über sein Elend vergießt, einmal in den Teig geflossen sind, wird sein Brot so schmackhaft, daß die Kunden es kaufen. Lieb heißt der Bäcker, Held der Erzählung “Die Anleihe”. Er ist Jude wie alle Helden Malamuds, auch die Nichtjuden. Denn Malamuds Juden sind Metapher: durch Leiden gezeichnet, stehen sie für die Menschheit an sich. Jude heißt bei ihm soviel wie Mensch, und Menschsein – oder besser: menschlich sein – heißt bei Malamud: leiden. Indem sie lernen, daß Leben Leiden bedeutet, lernen die Helden Malamuds, ihr Leiden zu sublimieren.
Am Anfang befinden sie sich meist auf der Flucht: Frank Alpine in “Der Gehilfe” (1957) aus dem Westen nach New York, S.Levin in “Ein neues Leben” (1961) von New York in den Westen, Yakow Bok in “Der Fixer” (1966) aus seinem Schtetl nach Kiew, Arthur Fidelman in “Bilder einer Ausstellung” (1969) von Amerika nach Italien. Die Flucht von einem Ort ist immer auch eine Flucht aus der bisherigen Existenz, vor dem Leiden dieser Existenz, eine Flucht in die Verdrängung. Am Ende ...