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George Tabori

Geburtstag: 24. Mai 1914
Todestag: 23. Juli 2007
Nation: Ungarn

von Jan Strümpel



George Tabori - Essay

Stand: 01.10.2009

Als George Tabori 1968 erstmals seit dem Krieg wieder nach Deutschland kam, erlebte er angesichts einer Brecht-Aufführung des „Berliner Ensembles“ den „Tod vieler Dinge“, die bis dahin sein künstlerisches Selbstverständnis geprägt hatten: „Meine eigene täppische Suche nach Erhabenheit, wie man so sagt, die Hoffnung auf ein großes und heiliges Theater, auf den Künstler, der ein Virtuose ist, ein Zauberer, ein Schamane, all diesen Scheiß des 19.Jahrhunderts und früherer Zeiten von der Überlegenheit der Kunst über das Sein, mit dem besonderen Anspruch auf eine Wahrheit, die größer und besser sei als die, die unsere kleinen Leben (…) bieten können.“ („Unterammergau“)

Ein Jahr später inszenierte der 55-jährige Tabori sein KZ-Stück „Die Kannibalen“ in Berlin. Er erregte Aufsehen, entfachte Diskussionen; mit neuartigen Regiemethoden strapazierte er die Konventionen des Theaterbetriebs und etablierte sich als eigenwilliger „Bühnenarbeiter“ abseits der großen Schauspielhäuser mit ihren Zwängen und Eitelkeiten – denn, wie er oft und gerne sagte: „Ich bin mehr für die Katakomben als für die Kathedralen.“ Doch seinen endgültigen Durchbruch als Regisseur hatte er erst 1984 mit seiner Inszenierung von Becketts „Warten auf Godot“, ...



Der Artikel über George Tabori ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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