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Hans Rudolf Hilty

Geburtstag: 5. Dezember 1925
Todestag: 5. Juli 1994
Nation: Schweiz

von Jürgen Egyptien



Hans Rudolf Hilty - Essay

Stand: 01.06.2006

Hans Rudolf Hiltys Schaffen ist von bemerkenswerter Vielfalt. Es umfaßt Lyrik, erzählende Gattungen, Drama und Hörspiel, historische und literaturwissenschaftliche Studien, Essayistik und Tagesjournalismus, Übersetzungen und nicht zuletzt Herausgebertätigkeit.

Bis in die Mitte der fünfziger Jahre dominieren in allen Gattungen ein überlebter Idealismus und eine ganz im Banne von Goethes Morphologie stehende Weltanschauung, die in geradezu grotesker Weise mit den historischen Erfahrungen der ersten Jahrhunderthälfte kontrastieren. Es ist für diese Phase symptomatisch, wenn Hilty in seiner Emil Staiger verpflichteten Dissertation „Carl Hilty und das geistige Erbe der Goethezeit“ (1953) auf die moderne Gegenwartsliteratur einen ebenso abschätzigen Blick wirft wie auf die rationalistische Philosophie der Französischen Revolution und das normative Kunstverständnis dieses philiströsen Staatsrechtlers, Volkspädagogen und dilettierenden Dichters aus dem 19.Jahrhundert zur eigenen Maxime macht. Der Gedichtband „Nachtgesang“ (1948), das Spiel „Der kleine Totentanz“ (1953), die beiden Erzählbände „Die Entsagenden“ (1951) und „Das indisch-rote Heft“ (1954) lassen jedenfalls in ihrer künstlichen Klassizität daran keinen Zweifel.

Offenbar ist diese anachronistische Weltsicht durch Hiltys Tätigkeit als Herausgeber der Zeitschrift „hortulus“ erschüttert worden, die ihn vor allem ...



Der Artikel über Hans Rudolf Hilty ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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