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Jakov Lind

Geburtstag: 10. Februar 1927
Todestag: 17. Februar 2007
Nation: Österreich, Großbritannien

von Stephan Steiner und Judith Veichtlbauer



Jakov Lind - Essay

Stand: 01.06.2007

„Er: Aber reden wir nicht von Literatur, ich mag sie nicht. Wirklich nicht… Ich: Aber Sie sind Schriftsteller. Er: So heißt es. Leider. In Wirklichkeit probiere ich bloß andere Möglichkeiten der Existenz und mache mir Notizen. Schreiben heißt für mich Alternativen finden. Das Unerträgliche erträglich denken. Alles was ich bisher getan habe, sind nur Bemerkungen auf der Hinterseite eines Briefumschlages. An Literatur liegt mir nichts. Literatur wird von Angestellten des Literaturbetriebes fabriziert. Heute eine einträgliche Beschäftigung im Dienste am Kunden.“ So definierte Jakov Lind in einem imaginären, nie veröffentlichten Dialog sein Selbstverständnis als Schreibender.

In einem Leserbrief an die Stuttgarter Zeitschrift „abschnitte“ (Dezember 1963, Heft 6) äußerte sich Lind zum Vorwurf eines schlechten Stils: „Meine Liebe und mein Interesse für deutsche Sprachkultur ist so offensichtlich nicht vorhanden, daß es sich doch kaum lohnt, mich für einen Sprachgebrauch nach gewissen Stilregeln der Kunst oder wie diese Kunst eben gedeutet wird, anzugreifen. Ich bin doch um Himmels Willen kein Germanist und will doch gewiß keiner sein.“

Jakov Linds Abneigung gegenüber literaturtheoretischen Spitzfindigkeiten drückt sich in ...



Der Artikel über Jakov Lind ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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