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Karl-Markus Gauß

Geburtstag: 14. Mai 1943
Nation: Österreich

von Daniela Strigl



Karl-Markus Gauß - Essay

Stand: 01.10.2009

In der Einleitung zu seinem Buch „Tinte ist bitter“ (1988) steckt Karl-Markus Gauß das Terrain seiner literarischen Feldforschung ab: „Wer auf mitteleuropäische Erkundungen geht, in Galizien oder Kroatien, in Mähren oder Pannonien, in Ungarn oder Slowenien, stößt immer wieder auf Barbaropa, auf die blutigen Spuren der Unterdrückung, der Metzelei, der Verfolgung, aber er begegnet auch der Zeugenschaft wider die grausame Einfalt der Mächtigen.“ Die Zweiheit von Repression und Rebellion bestimmt eine Konstante von Gaußʼ Denken und Forschen. Die Wortschöpfung „Barbaropa“ stammt vom österreichischen Expressionisten Albert Ehrenstein, einem der elf hier Porträtierten, dessen literarhistorischer Ehrenrettung Gauß bereits seine erste Buchpublikation „Wann endet die Nacht“ (1986) gewidmet hat.

Darin wie in „Tinte ist bitter“ zeigen sich die Charakteristika des gaußschen Schreibens bereits ausgeprägt: sein Interesse für das Verschüttete, das Marginale; seine Kunst, das Wesentliche einer Biografie und einer künstlerischen Eigenart zu erfassen, seine Lust, wider den Stachel vorgeformter Wertung zu löcken, seine eigenwillige, dem grauen germanistischen Alltagsgewand abholde Sprache, vor allem aber die Leidenschaftlichkeit seiner Argumentation, die sich zutiefst aus dem Fundus der Empörung speist.

Der Autor, der hier Schriftsteller wie Albert Ehrenstein ...



Der Artikel über Karl-Markus Gauß ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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