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Thomas Hettche

Geburtstag: 30. November 1964
Nation: Deutschland

von Timo Kozlowski



Thomas Hettche - Essay

Stand: 01.10.2007

In Thomas Hettches Werk sind Körper und Intellekt gleichermaßen bedeutsam. Der Intellekt zeigt sich in seinen Texten durch die stellenweise nur mühevoll entschlüsselbaren Spiele mit der Erzählperspektive und durch intertextuelle Bezüge. Dabei greift er immer wieder auf sehr körperbetonte Bilder zurück. Körperlichkeit ist ein wiederkehrendes Motiv in Hettches Texten; er gehört damit zu einer Reihe junger Autoren, die Mitte der 1990er Jahre den Körper in ihrem Werk als pathologisches Material präsentierten, wie beispielsweise Marcel Beyer mit seinem Roman „Das Menschenfleisch“ (1991) oder Durs Grünbein mit seiner Lyrik. Hettche hat eine Vorliebe für erotomanische Szenen im Sinne Georges Batailles sowie für die menschliche Anatomie und nicht zuletzt für das Erzählen selbst, das er beständig thematisiert. Wegen seiner selbstreflexiven Texte ist Hettche von Autoren wie Maxim Biller und Matthias Altenburg mangelnder Realitätsbezug vorgeworfen worden. In der „tageszeitung“ (22. 10. 1992) konterte er: „Autoren erkennt man an ihrer Sprache, denn sie sind nichts anderes als der Mund ihrer Wörter“, und wandte sich gegen eine „Sprache ohne Zauber“.

Ein gelungener Text ist für Hettche eine „Wunde“, die offen bleibt, „und gelungen ist er, stürzt der Leser kopfüber ...



Der Artikel über Thomas Hettche ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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