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Uwe Brandner

Geburtstag: 23. Mai 1941
Todestag: 30. Juli 2018
Nation: Deutschland

von Otto F. Riewoldt



Uwe Brandner - Essay

„Autobiographische Fiktion“ nannte Uwe Brandner seine gegen Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre erschienenen Prosatexte. In knapper Folge kamen bis 1971 vier Titel heraus. Danach arbeitete der Münchner Autor nur noch für ein anderes Medium, den Film. Brandner gehörte zusammen mit Rolf-Dieter Brinkmann, Peter O. Chotjewitz, Wolf Wondratschek u.a. zu jener Reihe jüngerer Schriftsteller, die um 1968 eine literarische Entsprechung zum politischen Aufbruch der neulinken Jugend- und Studentenrevolte suchten. Nicht die schöne Literatur überhaupt, nur die ästhetisch herkömmliche wurde von ihnen für tot erklärt. Aufgegriffen wurden neue, oft triviale Themen (Brinkmann), angegriffen verkrustete Sprechhaltungen, ideologische Sprachmuster (Wondratschek), Vorgriff auf das Ziel befreiter Subjektivität sollte eine radikal auf die Wiedergabe spontaner, momentaner Bewusstseinslagen beschränkte Prosa sein (Chotjewitz). In der rücksichtslosen Synthese der genannten Momente war Uwe Brandner von vornherein der Unbekümmertste: Aus scheinbar willkürlich collagierten Außen- und Inneneindrücken formt sich eine Welt, die nur durch die Identität des kaum erzählenden, dafür splitterhaft fabulierenden Autor-Ichs zusammengehalten wird. Entwicklungen, Veränderungen dieser Schreibweise erfolgten nur in Nuancen. Was bei seinen Kollegen literarische Positionswechsel, Revisionen und Umbrüche auslöste, die Resignation ...



Der Artikel über Uwe Brandner ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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