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Werner Schmidli

Geburtstag: 30. September 1939
Todestag: 14. November 2005
Nation: Schweiz

von Jürgen Egyptien



Werner Schmidli - Essay

Stand: 01.10.2009

In Werner Schmidlis erster selbstständiger Publikation, dem Erzählungsband „Der Junge und die toten Fische“ (1966), klingen bereits fast alle zentralen Themen an, die seine späteren Bücher entfalten. Die das Frühwerk dominierende Dimension ist dabei die dokumentarische Darstellung des Kleinbasler Arbeitermilieus, das den autobiografischen Erfahrungshintergrund des Autors bildet und in seinem Roman „Meinetwegen soll es doch schneien“ (1967) gleichsam von innen heraus beschrieben wird. Er wählte hierzu die Perspektive eines pubertierenden Jungen, der die beengenden sozialen Verhältnisse vor allem in Form repressiver Familienstrukturen erfährt.

Gottfried ist das 14-jährige Einzel- und Schlüsselkind der Dörflinger. Der Vater Oskar arbeitet in einer Chemiefabrik und strebt verbissen seine Selbstständigkeit als Ladeninhaber an, legt besonderen Wert auf praktische Kenntnisse. Seine Frau Lina hingegen, Putzhilfe der Witwe Huber, nährt mit ihren eingebildeten Spanienerinnerungen Gottfrieds Neigung zu fantasieren. Da Oskars Denken und Handeln rein zweckorientiert ist, zwingt er Gottfried gegen dessen Willen in die katholische Jungwacht. Beim Stationenweg nach der Weihe bricht Gottfried jedoch aus der Marschkolonne aus und wird dafür von seinem Vater brutal gezüchtigt. Als dann die Geschäftsübergabe kurz bevorsteht, erleidet die Mutter einen ...


Der Artikel über Werner Schmidli ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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