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David Wagner

Geburtstag: 17. April 1971
Nation: Deutschland

von Carsten Rohde



David Wagner - Essay

Stand: 15.06.2020

David Wagner zählt zu einer Autorengeneration, deren biografische Wurzeln zwar noch im Kalten Krieg liegen und die somit manche Voraussetzungen mit der Nachkriegsgeneration teilt, deren gesamte intellektuelle, literarisch-kulturelle wie auch lebensweltliche Sozialisation aber bereits einer anderen Epoche zugehört, die sich teils als postmaterialistisches Biotop fernab der Schrecken des Jahrhunderts kennzeichnen lässt, teils aber auch, in Gestalt von Massenarbeitslosigkeit und der ökologischen Frage, typische spätindustrielle Krisensymptome aufweist. Die Epochenschwelle 1989 markiert für diese Autoren lebensgeschichtlich wie intellektuell sodann den Übergang in ein ‚erwachsenes‘ Zeitalter; der Zusammenbruch des Kommunismus geht einher mit der endgültigen Verabschiedung sozialistischer Utopien, wie sie für einen Großteil der Intellektuellen im 20. Jahrhundert lange Zeit leitend gewesen waren. Skepsis und Ironie sind nun die vorherrschenden mental-geistigen Zurüstungen, denen bereits in der Spätzeit der alten Bundesrepublik durch Denker wie Odo Marquard und Peter Sloterdijk der Weg bereitet wurde. Soziologisch-zeitgeistige Etiketten wie „Generation Berlin“ (Heinz Bude) oder „89er“ (Claus Leggewie) verweisen ebenfalls auf ein verändertes kulturelles Koordinatengefüge: Berlin wird nicht nur zum politischen Zentrum des gesamtdeutschen Staates, sondern auch zur Hauptstadt von Kunst und Kultur, zu einer Metropole mit globaler Ausstrahlungskraft. Im ...



Der Artikel über David Wagner ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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