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Erich Kästner

Geburtstag: 23. Februar 1899
Todestag: 29. Juli 1974
Nation: Deutschland

von Klaus Fischer



Erich Kästner - Essay

Während des Studiums und der Redakteurstätigkeit in Leipzig begann Kästner in vielen Zeitungen und Zeitschriften zu veröffentlichen, um sich dann ab Mitte der zwanziger Jahre rasch zu einem der populärsten Verfasser kritischer Gesellschaftssatire zu profilieren, die aus einer undogmatisch linksbürgerlichen, nie marxistischen Sicht die Krisensymptome während der Endphase der Weimarer Republik kommentierte. Kästners Hinwendung zur satirischen Zeitkritik, seine dezidiert aufklärerisch-pädagogische Haltung und radikal antimilitaristische Einstellung beruht entscheidend auf der im Lehrerseminar (seit 1914) als unmenschlich erfahrenen Erziehungsrepression und der (auch im Kasernendrill geübten) Brutalität des Ersten Weltkriegs. Wichtig für die Präzisierung seiner Thematik war ab 1927 das Großstadterlebnis. Die kulturelle Metropole Berlin war infolge der politischen und ökonomischen Erschütterungen (Weltwirtschaftskrise) zum Brennpunkt jener Dekadenzerscheinungen geworden, die dem Moralisten Kästner scheinbar unbegrenztes Anschauungsmaterial für seine journalistischen und eigenen literarischen Arbeiten anboten.

Es lag weniger in seiner Absicht, eine theoretisch fundierte Analyse der sozialen und wirtschaftlichen Krisensituation zu erstellen, sondern vielmehr die zur Satire umfunktionierte Chronik von deren bedrückenden Folgeerscheinungen. Satire hielt Kästner, wie er häufig feststellte, für das dem Schriftsteller einzig zur Verfügung stehende Erziehungsmodell und Erkenntnismittel, um auf seine ...



Der Artikel über Erich Kästner ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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