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Hermann Lenz

Geburtstag: 26. Februar 1913
Todestag: 12. Mai 1998
Nation: Deutschland

von Roland Koch



Hermann Lenz - Essay

Stand: 01.08.2007

„Das Vergangene oder die mit Patina belegte Zeit“, so äußerte Hermann Lenz Anfang der siebziger Jahre in einer Selbstbeschreibung, habe „all meine Arbeiten beeinflußt oder infiziert“. Er sei kein Mensch des Gegenwärtigen und erinnere sich oft daran, daß es „Gegenwart gar nicht gibt“, es gebe nur Vergangenheit. Das Unzeitgemäße, die betonte Verweigerung von Aktualität, eine eigentümliche Distanzhaltung, das nach rückwärts und nach innen Gewandte seiner Figuren, ihr Außenseiter- und Einzelgängerhaftes, die im „inneren Bezirk“ stillstehende Zeit seiner Prosa sind in der Tat auffällige und umstrittene Züge seines Werks. Der Autor, der seine erste Prosaarbeit (die Erzählung „Das stille Haus“, die schon viel von den genannten Merkmalen erkennen läßt) bereits 1938 veröffentlicht hat, geriet runde 35 Jahre später mitten in die ‚neue‘ Subjektivitätsdiskussion und erreichte erst dann eine gewisse Popularität – bis hin zur Verleihung des renommierten Büchner-Preises 1978. Diese Wende vom Geheimtip und Außenseiter des Literaturbetriebs (was nicht für seine stetige Tätigkeit als Rezensent gilt) zu einer Leitfigur des neuen literarischen Trends wurde eingeleitet durch den Einsatz eines wesentlich jüngeren Autors: Peter Handke ‚entdeckte‘ Mitte der siebziger ...



Der Artikel über Hermann Lenz ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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