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Max Blaeulich

Geburtstag: 19. September 1952
Nation: Österreich

von Ruth Renée Reif



Max Blaeulich - Essay

Stand: 15.09.2015

„Jeder Schreiber, der sich nicht der Lächerlichkeit auszusetzen vermag, ist ein schlechter Schriftsteller. Ein Schriftsteller muss, bevor er durchs normale Irresein wankt, um ein wahrer Irrer zu werden, lächerlich werden“, lässt Max Blaeulich in seinem Roman „Unbarmherziges Glück“ (2014) den Ich-Erzähler sagen. Grausame Lächerlichkeit, die Tragisches auf absurde und bizarre Bilder herunterbricht, zieht sich durch seine Romane und Erzählungen und ist bereits in seinen frühen literarischen Texten zu finden. „Ich möchte, dass den Lesern das Lachen im Hals stecken bleibt“, betont er im Interview (in: Der Standard, 22. 11. 2014).

Ein mehrfach wiederkehrendes Motiv sind abgetrennte Gliedmaßen. „IN DER BERUFSSCHULE ⋆ DER DIREKTOR MIT DER WEGGESCHOSSENEN HAND“, heißt es in dem Text „ARBEITSAMT SALZBURG“ (1992). Und es folgt der Zusatz: „⋆ DAS ZIGARETTERL IN DER PROTHESEN ⋆“ Der Diminutiv in diesem Zusammenhang und noch dazu in seiner österreichischen Version auf „-erl“ bringt eine absurde Gemütlichkeit zum Ausdruck. In der Erzählung „Der umgekippte Sessel“ (1993) spielt der Koch „mit seinen vier abgeschnittenen Fingern, als handle es sich um tote Fische, die irgendein Gast übriggelassen hat“. Die Erläuterung verzerrt das Schicksal des Kochs und ...



Der Artikel über Max Blaeulich ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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