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Peter O. Chotjewitz

Geburtstag: 14. Juni 1934
Todestag: 15. Dezember 2010
Nation: Deutschland

von Peter Bekes



Peter O. Chotjewitz - Essay

Stand: 01.06.2011

Das literarische Werk des etwa ab Mitte der 1960er Jahre für eine weitere literarische Öffentlichkeit publizierenden Autors Peter O. Chotjewitz ist in seiner Gesamtheit durch extreme ästhetische Positionen bestimmt, die in der literaturkritischen Diskussion immer wieder gegeneinander ausgespielt wurden: eine experimentelle Realisierungsform von Literatur, die in ihrem Spiel mit sprachlichen und literarischen Mustern, im Probieren von Collage- und Montagetechniken ein reflexives Verhältnis zu herkömmlichen sprachlichen und poetischen Paradigmen erzeugen will, und eine politisch engagierte Literatur, die gesellschaftspolitische Praxis nicht nur dokumentiert, sondern sich auch mit ihr auseinandersetzt, für die der poetische Eigenbezug des Sprechens sekundär und dessen politische Appellstruktur primär ist. Beide Positionen lassen das vielfältige Werk des Autors – es umfasst Romane, Erzählungen, Satiren („Kannibalen“), Gedichte („Ulmer Brettspiele“), ein Kinderbuch („Straßenkinder“), Hörspiele, Funkfeatures, Übersetzungen von Theaterstücken (von Dario Fo), Romanen, Essays, Reiseberichte („Rom“) und autobiografische Notizen – spannungshaft, wenig konsistent, ja fast in sich widersprüchlich erscheinen. Der Eindruck des Unvereinbaren schwindet, wenn man sein Werk als dialektischen Entwicklungsprozess sieht, in dem bestimmte Sprach- und Textformen stufenweise erprobt, teilweise weiterentwickelt, teilweise wieder ausgeschieden werden. Chotjewitz ...



Der Artikel über Peter O. Chotjewitz ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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