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Ulrich Woelk

Geburtstag: 18. August 1960
Nation: Deutschland

von Stefanie Hofer und Axel Ruckaberle



Ulrich Woelk - Essay

Stand: 01.03.2023

Auf die Frage, was einen Physiker veranlasst, literarisch produktiv zu werden, hat Ulrich Woelk eine einfache Erklärung. Er möchte sich mit dem beschäftigen, „was uns am nächsten liegt, mit uns selbst, den Menschen“ (in: „Literatur und Physik“), möchte die Kluft zwischen theoretischer Irrealität und praktischem Leben schließen, die in seinem beruflichen Alltag die Regel ist. Das Schreiben eröffnet ihm einen Freiraum außerhalb des wissenschaftlich-naturgesetzlichen Rahmens, in dem er alle Momente des Lebens – einschließlich der unberechenbaren – vereinen kann, denn „das Schreiben ist vielleicht das Grenzenloseste“ (Gespräch mit Jürgen Deppe und Stephan Sprange). Woelks Weg zur Literatur darf jedoch nicht als eine Abkehr von den Naturwissenschaften verstanden werden, denn er vermag es, sich „auf der Schwelle zwischen Physik und Literatur zu bewegen“ (Hajo Steinert), die Erfahrungen als Physiker philosophisch zu reflektieren und literarisch überzeugend umzusetzen. Er stellt die beiden Sphären nicht in Opposition, sondern entdeckt Berührungspunkte zwischen der postmodernen Annäherung an die Welt und den physikalischen Erkenntnissen des 20. Jahrhunderts, insbesondere der Chaostheorie. Denn Woelk empfindet den „Einbruch des Unvorhergesehenen in die wohlgefügte Ordnung“ (Gespräch mit Jürgen Deppe und Stephan ...



Der Artikel über Ulrich Woelk ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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