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Unica Zürn

Geburtstag: 6. Juli 1916
Todestag: 19. Oktober 1970
Nation: Deutschland

von Sabrina Ebbersmeyer



Unica Zürn - Essay

Unica Zürn in eine bestimmte Strömung der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur einzuordnen, ist kaum möglich. Ihr Werk, das sie größtenteils unveröffentlicht hinterlassen hat, entstand unabhängig vom Literaturmarkt und ohne Aussicht auf Veröffentlichung. Die meisten ihrer Texte schrieb sie in Frankreich, im Umfeld des späten Surrealismus, ohne Kontakt zur deutschen Literatur. In einem weiten Sinn läßt sich ihr Werk einer ,antiklassischen‘ Literatur zuordnen; die Erkundung der Grenzen zwischen Vernunft und Wahnsinn, Wirklichkeit und Fiktion und die Vorliebe für das Paradoxe, Widersinnige und Übernatürliche verbinden ihre Texte mit der sogenannten schwarzen Romantik und dem Surrealismus. Freilich nehmen sie innerhalb dieser Tradition eine Sonderstellung ein, weil sie nicht gänzlich fiktiv sind, sondern Erfahrungen der Autorin mit dem Wahnsinn spiegeln. Ihre erste ,Krise‘, wie sie die Ausbrüche ihrer Schizophrenie selbst nannte, hatte sie 1957. Die Krankheit begleitete sie, in Schüben, bis zu ihrem Tod.

Die Anfänge ihrer schriftstellerischen Arbeit liegen vor dem Ausbruch ihrer Krankheit. Um ihren Lebensunterhalt nach der Scheidung ihrer Ehe 1949 zu finanzieren, begann sie, Kurzgeschichten zu schreiben. 111 Geschichten wurden bis 1955 in Berliner Tageszeitungen gedruckt. Sprachlich konventionell, beeindrucken diese Geschichten immerhin ...



Der Artikel über Unica Zürn ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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