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Dmitrij Prigov

Geburtstag: 5. November 1940
Todestag: 16. Juli 2007
Nation: Russland

von Rainer Grübel



Dmitrij Prigov - Essay

Stand: 01.06.2011

Dmitrij Prigov war ein besonders vielseitiger und zugleich äußerst produktiver Dichter, Schriftsteller und Dramenschreiber, Maler, Grafiker und Bildhauer, Happening-, Installations- und Performations-Künstler der späten Sowjet- und frühen nachsowjetischen Zeit. Auch als Sänger, Schauspieler und Video-Künstler hat er von sich reden gemacht. Mittlerweile hat er sogar als russischer Denker Anerkennung gefunden. Anfänglich Bildhauer, dem Henry Moore und Alberto Giacometti Vorbilder waren, ließ er sich durch Andy Warhol und Joseph Beuys zu Pop-Art und Formen der Installation leiten, ehe er sich mehr und mehr der – seines Erachtens zu dieser Zeit zumindest in der russischen Kultur – konservativeren Literatur zuwandte. Hier orientierte er sich an Texten des russischen Futuristen Velimir Chlebnikov und des Absurdisten Daniil Charms. Wittgenstein, Derrida und Rorty waren seine wichtigsten philosophischen Bezugspunkte.

Prigovs beispiellos vielfältiges und umfangreiches Gesamtwerk sprengt durch die schiere Zahl der Gedichte von mehreren Zigtausend Exemplaren die traditionelle Vorstellung vom Kunstwerk als etwas Besonderem und Vollendetem sowie als großer Ausnahme des Gelingens, wie sie noch Anna Achmatovas “kaiserliches Wort” (carstvennoe slovo) der Dichter-Rede voraussetzte oder Gottfried Benns Überzeugung, einem guten Autor ...



Der Artikel über Dmitrij Prigov ist nur einer von derzeit mehr als 650 Artikeln über Leben und Werk herausragender Schriftsteller des 20. und 21. Jahrhunderts im „KLfG – Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur“ Das KLfG bietet ausführliche Biografien, verzeichnet alle Originalausgaben und sämtliche Übersetzungen ins Deutsche sowie die wichtigste Sekundärliteratur.
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