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Pierre Lemaitre

Geburtstag: 19. April 1951
Nation: Frankreich

von Andrea Jud



Pierre Lemaitre - Essay

Stand: 01.09.2022

Spätestens mit dem renommiertesten französischen Literaturpreis, dem Prix Goncourt für „Wir sehen uns dort oben“ (2013), gehört Pierre Lemaitre zu den bekanntesten französischen Gegenwartsautoren. Mit diesem Roman verlässt Lemaitre das Thrillergenre seiner ersten Erzählungen, entlehnt aber Elemente daraus, unter anderem indem er Verbrechen und Betrug ins Zentrum des Geschehens stellt und die Leser:innen mit der Frage nach Schuld und Verantwortung konfrontiert.

„Wir sehen uns dort oben“ ist der Auftakt zur Trilogie „Les enfants du désastre“ (Kinder der Katastrophe), die mit „Die Farben des Feuers“ (2018) und „Spiegel unseres Schmerzes“ (2020) weitergeführt wird und deren Handlung sich über den Zeitraum zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg erstreckt.

Mit knapper Not dem Krieg entkommen, kehren die beiden Protagonisten von „Wir sehen uns dort oben“, die Soldaten Albert und Édouard, nach Hause zurück. Albert verdankt sein Leben Édouard, der ihn in letzter Sekunde davor bewahrte, in einem Granatenkrater begraben zu werden und zu ersticken. Édouard, der bei dieser Aktion buchstäblich sein Gesicht verlor und zu einer „gueule cassée“ wurde, ist fortan von Albert abhängig, um den Alltag zu bewältigen und sich eine Stimme ...


Der Artikel über Pierre Lemaitre ist nur einer von derzeit mehr als 650 Artikeln über Leben und Werk herausragender Schriftsteller des 20. und 21. Jahrhunderts im „KLfG – Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur“ Das KLfG bietet ausführliche Biografien, verzeichnet alle Originalausgaben und sämtliche Übersetzungen ins Deutsche sowie die wichtigste Sekundärliteratur.
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