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Nation: | Spanien |
von Regine Schmolling und Horst Hina
Stand: 15.05.2021
Auffallend ist die wachsende Zahl von Schriftstellerinnen, die mit ihrer Prosa im postfranquistischen Spanien und bis in die Gegenwart die Aufmerksamkeit der Kritik und der Leser erregen. Mit Souveränität behandeln sie vielfältigste Themen, experimentieren mit den unterschiedlichsten erzählerischen Mitteln. Rosa Montero betrachtet das Schreiben als einen Weg in Richtung auf ein unbekanntes Ziel. Ihre frühen Romane haben den Charakter von Selbstzeugnissen einer engagierten Feministin. Literatur ist in ihren Augen jedoch kein geeignetes Medium der Frauenemanzipation, an die Existenz eines spezifisch weiblichen Diskurses glaubt sie nicht. Wohl aber sei es in einer sexistischen Welt denkbar, dass das, was Frauen schreiben, sich als Ausdruck ihrer Wahrnehmung der Umwelt von ,männlicher‘ Literatur unterscheide. In ihren späteren Werken geht Rosa Montero jedoch zunehmend Phänomenen nach, die nicht frauenspezifisch, sondern universell sind.
Ihr erster Roman, „Crónica del desamor“ (Chronik der Lieblosigkeit, 1979), erschien auf dem Höhepunkt der Emanzipationsbewegung spanischer Frauen und erzielte hohe Auflagen.