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KLG

Christine Lavant

Geburtstag: 4. Juli 1915
Todestag: 7. Juni 1973
Nation: Österreich

von Wolfgang Wiesmüller



Christine Lavant - Essay

Stand: 01.08.2007

Das Pseudonym der Autorin, gleichzeitig der Name ihres Heimattales, ist symptomatisch für ihre Biografie wie für das Erscheinungsbild ihres Werkes. Christine Lavant hat die provinziellen Verhältnisse, in denen sie geboren wurde, mit wenigen Ausnahmen nicht verlassen. Landschaft und Natur, Kultur und Lebensform einer katholisch geprägten ländlichen Region bestimmen auch das Motivrepertoire ihrer Dichtung. Dass Lavant dennoch nicht die Pfade trivialer Heimatliteratur beschritten hat, hängt mit ihrer persönlichen Disposition zusammen. Schwere Krankheiten in der Kindheit ließen irreversible körperliche Schäden zurück. Seh- und Gehörsinn waren beeinträchtigt und mit ihnen die Kontakte zur Umwelt. Die Neigung zur Introversion verstärkte sich und löste wiederholt psychische Krisen aus. In eine Außenseiterposition gedrängt, konnte Lavant auch dem sozialen Rollenbild der Frau nicht entsprechen, wenngleich oder gerade weil sie den um über dreißig Jahre älteren Maler Josef Habernig heiratete. Ihr existenzielles Dilemma brachte ein ambivalentes Verhältnis zur eigenen Person wie zur Gesellschaft und deren Normen mit sich. So wurde das Schreiben für Christine Lavant „ein Ausweg aus sich selbst“, den sie allerdings nicht ohne Ressentiments betrachtete: „(…) wäre ich gesund und hätte 6 Kinder, um für sie arbeiten ...



Der Artikel über Christine Lavant ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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