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Hilde Domin

Geburtstag: 27. Juli 1909
Todestag: 22. Februar 2006
Nation: Deutschland

von Elsbeth Pulver (E) und Michael Braun (Merzenich) (B)



Hilde Domin - Essay

Stand: 01.03.2006

„Da wird einer verstoßen und verfolgt, ausgeschlossen von einer Gemeinschaft, und in der Verzweiflung ergreift er das Wort und erneuert es, macht das Wort lebendig, das Wort, das zugleich das Seine ist und das der Verfolger. (…) Und während er noch flieht und verfolgt wird, vielleicht sogar umgebracht, rüstet sich sein Wort schon für den Rückweg, um einzuziehen in das Lebenszentrum der Verfolger, ihre Sprache. (…) Und er kann nicht anders als die Sprache lieben, durch die er lebt und die ihm Leben gibt. In der ihm doch sein Leben beschädigt wurde. Das äußerste Vertrauen und die Panik fallen hier zusammen, das Ja und das Nein sind nie mehr zu trennen.“

Diese Sätze stehen in Hilde Domins „Offenem Brief an Nelly Sachs“ (1966, in: „Von der Natur nicht vorgesehen“, 1974); sie umreißen in der besonderen Sprachsituation der bewunderten Dichterin die des (vor allem jüdischen) Exildichters, der nicht nur aus der Heimat, sondern auch aus der Sprache vertrieben, für den die Muttersprache zur Sprache der Verfolger wurde, zu einer Feindes-, ja ...



Der Artikel über Hilde Domin ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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