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Philip Larkin

Geburtstag: 9. August 1922
Todestag: 2. Dezember 1985
Nation: Großbritannien

von Werner Bies



Philip Larkin - Essay

Nachdem Larkins erster, eher mittelmäßiger Lyrikband – “The North Ship” (Das Nordschiff, 1945) – erschienen war, hätte kein ernst zu nehmender Kritiker die Vorhersage gewagt, daß der Autor dieser Gedichte einmal zu den allerersten britischen Lyrikern zählen würde. Die in starkem Maße an romantischen und viktorianischen Vorbildern (Keats, Tennyson) orientierten Texte, die sich einer – gelegentlich offensiv wirkenden – Yeatsschen Wortmusik verschreiben und sich in aufdringlicher Weise poetisch und melancholisch gebärden, enthalten lyrisierend stilisierte, theatralisch aufbereitete second-hand-Landschaften (“zwei Schwäne auf dem Fluß”, “mondbeschienene Hecken”), deren Vagheit auf klischeehaften Adjektiv-Substantiv-Kombinationen (“einsamer Vogel”, “klangloser Fluß”) und emotionsbeladenem Vokabular (“Kummer”, “Herz”, “Seele”) beruht. Konventionelle Symbolik (der Tod als der “Fremde, der niemals sein Gesicht zeigen wird”) und verbrauchte Antithesen (Licht-Dunkel, Tag-Nacht) künden vom allzu süßen Schmerz des lyrischen Ich.

Nach “The North Ship” entzog sich Larkin dem Einfluß von Yeats, der die Kreativität des jungen Lyrikers blockierte. Das Vorbild Thomas Hardy, der wichtigste Katalysator für Larkins weiteres Schaffen, half ihm, einen eigenen Stil zu finden. Hardys Themen (die Natur als aktiv handelnde und blinde Macht ohne Bewußtsein, die die Individualität und das Bewußtsein ...



Der Artikel über Philip Larkin ist nur einer von derzeit mehr als 650 Artikeln über Leben und Werk herausragender Schriftsteller des 20. und 21. Jahrhunderts im „KLfG – Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur“ Das KLfG bietet ausführliche Biografien, verzeichnet alle Originalausgaben und sämtliche Übersetzungen ins Deutsche sowie die wichtigste Sekundärliteratur.
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