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Nation: | Deutschland |
von Andreas Wirthensohn
Stand: 15.09.2021
Der Journalist Dirk Kurbjuweit ist das, was man auf den ersten Blick als „Nebenerwerbsschriftsteller“ bezeichnen könnte. Betrachtet man jedoch seine journalistischen und literarischen Arbeiten genauer, so zeigt sich, dass sich beide Tätigkeiten jeweils wechselseitig beeinflussen. So spielt etwa in Kurbjuweits Sachbüchern – vor allem in „Unser effizientes Leben“ (2003), das sich mit dem Einfluss der Unternehmensberater von McKinsey befasst, aber auch in dem originellen Porträt Angela Merkels (2009) – das subjektive, erlebende Element eine durchaus wichtige Rolle, während die Romane andererseits immer wieder tagesaktuelle Ereignisse und Fragestellungen aufgreifen. „Ich sehe die Welt mit einem Reporterauge, und das fließt in die Bücher ein“, sagte Kurbjuweit im Interview mit der „Hamburger Rundschau“ (3. 6. 1999). Aufgrund der „poetischen Lizenzen“ kann die Literatur dann aber über diese „Wirklichkeitswelt“ hinausgehen, sie wird zur „Möglichkeitswelt“ mit ihrer eigenen, dichterischen Wahrheit: „In den Romanen kann ich möglich machen, was sonst nicht möglich sein kann und darf.“ (Ebd.)
Das wird schon in Kurbjuweits Debüt „Die Einsamkeit der Krokodile“ (1995) deutlich, das mit den Genreelementen des Provinz- wie des Kriminalromans spielt: Ausgangspunkt und Grundlage der Geschichte sind die journalistischen Recherchen ...